Die niederbayerische Stadt Landau a.d.Isar liegt idyllisch an der unteren Isar, inmitten des weißblauen Kernlandes. Bis zur Gebietsreform 1972 war Landau die Kreisstadt des Altlandkreises Landau. Heute ist sie neben der jetzigen Kreisstadt Dingolfing ein Mittelzentrum im ausgesprochen wirtschaftsstarken Landkreis Dingolfing-Landau.
Seit sich in der Jungsteinzeit erstmals Bauern niederließen, ist der Landauer Boden fast durchgehend besiedelt. 1224 wurde die Stadt vom Wittelsbacher Herzog Ludwig dem Kelheimer gegründet und ist damit eine der ältesten Städte Niederbayerns. Die typische Wittelsbacher Stadtanlage, das Straßenkreuz aus Hauptstraße-Marienplatz und Oberer Stadtplatz-Ludwigstraße, ist in der Oberen Altstadt noch heute gut zu erkennen. In den Jahrzehnten nach der Stadtgründung sind mehrere Aufenthalte der Landesfürsten in Landau belegt. Die herrschaftlichen Gebäude standen dort, wo heute der Kalvarienberg zu finden ist. 1313 trafen sich der spätere Kaiser Ludwig der Bayer und Friedrich der Schöne von Habsburg, sein Rivale um den Thron, in der aufblühenden Stadt. Freilich endete die Aussprache um die Vormundschaft über die Söhne der verstorbenen niederbayerischen Herzöge mit einem Eklat. Im Streit soll Ludwig das Schwert gezogen haben, seine Begleiter mussten verhindern, dass er Friedrich tötete. Der Herzog von Österreich zog davon und schwor Rache.
Ein schwarzer Tag für Landau war der 29. Juni 1504. Im Landshuter Erbfolgekrieg wurde die Stadt niedergebrannt und fast vollkommen zerstört. Dabei verlor sie ihr mittelalterliches Gepräge. Götz von Berlichingen, in den Reihen der Belagerer, nannte Landau „ein faules Nest“. Die zweite Zerstörung folgte 1743, als die Stadt im Österreichischen Erbfolgekrieg in Schutt und Asche gelegt wurde. Zwischen dem 17. und dem 19. Mai beschossen die österreichischen Belagerer die Stadt mit Feuerkugeln. Zusätzlich steckten die französischen Besatzer die Stadt auch noch selbst in Brand, um ihren Rückzug zu decken. Von Landau blieb kaum mehr als ein Asche- und Steinhaufen übrig, verschont blieben nur der Kastenhof, der Kirchenraum der Stadtpfarrkirche und das Franziskaner-hospiz südlich des Kastenhofs. Noch einmal schwer zu leiden hatte die Bergstadt am Ende des 2. Weltkriegs. Am 30. April 1945 wurde das Rathaus durch amerikanischen Beschuss zerstört, große Schäden gab es auch in der Altstadt. Insgesamt kamen im 2. Weltkrieg 184 Soldaten und 22 Zivilisten aus Landau ums Leben.
Nach dem Krieg mussten zahlreiche Heimatvertriebene integriert werden. Hatte die Bergstadt bis 1940 noch weniger als 4.000 Einwohner, so waren es in der Nachkriegszeit über 6.000. Heute zählt die Stadt selbst gut 9.500, die gesamte Stadtgemeinde etwa 13.500 Einwohner. Schon 1949 waren erste neue Wohnhäuser fertiggestellt, und in den folgenden Jahrzehnten entstanden in der oberen Stadt und links der Isar zahlreiche Baugebiete. In den 1950er Jahren machte sich Aufbruchs-stimmung breit, der Wandel von handwerklichen Familienbetrieben, oft mit kleiner Landwirtschaft, hin zu Dienstleistungen und Industrie setzte ein. Ein erster großer Erfolg war 1951 die Ansiedlung des „Flurbereinigungsamts für Niederbayern“. 1965 siedelte sich die damalige Weltfirma Grundig in Landau an und gab über 1.000 Menschen einen Arbeitsplatz. Ebenfalls über 1.000 Beschäftigte fanden ab 1973 bei der Traktorenfabrik Eicher Lohn und Brot. Auffällig für Auswärtige waren (und sind es heute noch) die vielen Gastwirtschaften in der Altstadt. Soweit man zurückdenken kann, waren es immer an die 30. Von den ehemals 14 Brauereien im 18. Jahrhundert war nach dem 1. Weltkrieg allerdings nur die Brauerei Krieger übriggeblieben.
Die obere Altstadt thront auf einem Hügel 50 m über der Isar, was Landau den Namen „Bergstadt“ eingebracht hat. Die Krone der Stadt ist die Stadtpfarrkirche St. Maria, zusammen mit der Steinfelskirche, die beide 1726 geweiht wurden, Ausdruck barocker Religiosität und Lebensfreude.
Daneben steht, in restauriertem Gewand, der Kastenhof, er beherbergt Veranstaltungsräume und ein neu konzipiertes Steinzeitmuseum. Die moderne, mit bester Akustik gesegnete Stadthalle, die ein vielschichtiges Kulturprogramm für bis zu 500 Besucher bietet, vervollständigt das Ensemble. Und das Rathaus behauptet weiterhin seinen angestammten Platz in der Mitte des Wittelsbacher Straßenkreuzes.
Zwei Brücken spannen sich über die Isar, beide prägen das Stadtbild. Die eine ist die Auto- und Fußgängerbrücke mit ihrem filigranen Geländer. Im Hintergrund ragt der Stadtberg mit der Altstadt auf. Das ist die Kulisse, die immer wieder einmal auch Filmteams nach Landau lockt. Die andere ist die 1903 erbaute und unter Denkmalschutz stehende „Bockerlbrücke“. Die eiserne Ständerbogenbrücke war seinerzeit die längste selbsttragende Stahlbrücke Bayerns. Bis zur Stilllegung der Bahnlinie 1994 schnaufte das Bockerl gehörig, bis es die Isarhangleiten hinter sich gelassen hatte. Heute ist die frühere Bahnstrecke ein vielgenutzter Geh- und Radweg mit herrlichen Ausblicken über das Isar- und Donautal.
Eine ganze Menge Charme hat dieses Städtchen im Herzen Niederbayerns mit seinen verwinkelten Gassen und einladenden Plätzen. Hier lässt es sich behaglich leben, hier finden die Landauer alles, was sie brauchen: bestens ausgestattete Kindertagesstätten, alle Schularten, vom Gymnasium bis zur Montessori-Schule, und Freizeitangebote für jeden Geschmack. Hier, mitten in der Boomregion Niederbayern, gibt es aber auch gutbezahlte Arbeitsplätze, bei BMW in der Schwesterstadt Dingolfing zum Beispiel, beim Autozulieferer Dräxlmeier mit zwei Produktionsstätten im Landauer Industriegebiet oder beim Werkzeugbauer Einhell mit seinem Stammsitz in Landau.